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Aktuelles
Bild der Woche
Portraits und Serie "Heimat" - Öl auf Leinwand
Lachen und Weinen
Serie "Gestalten" - Zeichnungen
Ausstellung
11. ‒ 23. Januar 2025 · Vernissage am 10. Januar um 19:30 Uhr
Galerie Textor 74 · Textorstraße 74 · Frankfurt Sachsenhausen
Ab 11. Januar täglich geöffnet 15‒19:00 Uhr
Bild der Woche
KW 02/2025
Mädchen im Schaukelstuhl
Öl auf Leinwand 2015
82 x 47 cm
Nachdem ich über ein Jahrzehnt lang meine Porträts auf grundierter Baumwolle gemalt hatte, suchte ich 2014 technisch eine neue Herausforderung und fand sie in der Materialität des Rupfens. Aufgrund seiner groben Struktur ist der Rupfen sehr viel schwieriger zu handhaben als die Leinwand. Um seine Optik und Haptik als eigene und bespielbare Fläche ins Bild zu integrieren, grundierte ich lediglich den Stoff, den ich als Malgrund verwenden wollte. In einigen Arbeiten bestickte ich, wie auch hier, als zusätzliches gestalterisches Element Teile des Rupfens mit Wolle oder Garn. Das Bild zeigt meine Nichte am damaligen Wohnort meiner Eltern. In dem Schaukelstuhl hatte meine Mutter alle ihre vier Kinder gestillt.
Unter der Option "Kaufen" gibt es zwei Detailansichten der Arbeit.
KW 01/2025
Paar am Tisch mit Zuckerstreuer
Mann + Frau am Tisch
Hackescher Hof, Berlin 2024
je 21 x 14,8 cm
Das Bild der Woche zeigt heute 2 Zeichnungen. Die Skizzen dazu entstanden Mitte Dezember 2024 im Hackeschen Hof in Berlin. Natürlich bedienten beide Paare auch zwischenzeitlich ihre Handys. Glücklicherweise passte ich aber einen Moment ab, in denen sie nur auf ihre Umwelt bezogen waren.
Ich stelle die Bilder nebeneinander, weil sich mir während des Arbeitens mit ihnen ein interessanter Aspekt offenbarte: die sitzende Situation am Tisch unterteilt die Zeichnungen in jeweils 2 Ebenen. Oberhalb des Tisches wirken die Paare eher selbstvergessen und wie Vereinzelte, sie blicken aneinander vorbei oder in gleiche Richtung mit unbestimmtem Ziel. Die Ebene unterhalb des Tisches, als eigentlich nicht sichtbare, könnte man, wenn man wollte, als unbewusste Ebene deuten. Auch hier spielt sich Beziehung ab: im linken Bild wendet sich die Frau gewissermaßen von ihrem Partner ab, ihre ineinander verschränkten Hände wecken den Eindruck, als müsse sie sich selbst halten. Im rechten Bild sind die Beine des Paares harmonisch, stabil und scheinbar auf ewig ineinander verkeilt.
KW 52/2024
Stillleben an Heilig Abend
Öl auf Leinwand 2016
50 x 40 cm
Als Pastorenkind erinnere ich Weihnachten nicht als privat, sondern als Teil eines öffentlichen Ereignisses voller Anspannung: hoffentlich geht alles gut. Die Vorbereitungen auf das Fest bestanden vor allem aus Proben für das Krippenspiel und Besuchen mit meiner Mutter bei diversen alleinstehenden, zumeist weiblichen, Personen. Öffentlichkeitsarbeit war wesentlicher Bestandteil der Weihnachtszeit und sie beschränkte den familiären festlichen Akt auf den 24.12. in die Zeit nach dem 16-Uhr-Gottesdienst und vor der Mitternachtsandacht. Darüber hinaus schwebte über dem Ereignis der Heiligen Nacht für mich die gedankliche Kluft: jedes Jahr wurde im Krippenspiel ein Kind geboren, das einige Monate später als erwachsener Mann an ein Kreuz genagelt wurde, starb und von den Toten auferstand?
Als Künstlerin suche ich bewusst Motive, die augenzwinkernd der Brüche und Spalten meiner Umwelterfahrung Andacht halten.
Das Bild ist Teil meiner Ausstellung "Bitte lächeln! ‒ Festliche Momente" im Nebbienschen Gartenhaus, Frankfurt im September 2025.
KW 51/2024
Der Mann am Tisch
Hackescher Hof Berlin
Skizze auf Papier 2024
14,8 x 18 cm
Das Bild der Woche stammt diesmal tatsächlich aus dieser Woche. Ich war in Berlin. Auf diese Reise hatte ich unter anderem das Ölbild „Herr Hoffmann reist ab“ mitgenommen (Bild der Woche KW 46/2024), das in einem Berliner Haushalt seine neue Heimat fand.
Die Skizze „Der Mann am Tisch“ entstand im Hackeschen Hof in der Rosenthaler Straße, Berlin Mitte. Das Kaffeehaus war nach der Wende saniert worden und für mich schon damals ein geeigneter Ort gewesen, um Menschentypen zu studieren. Für meinen jüngsten Aufenthalt hatte ich bewusst Zeit eingeplant, um hier Skizzen für meine People-Serie anzufertigen.
Ich hatte Glück: 2 Stunden lang wurde der Ort mir eine Bühne aus Paaren und Alleingängern, die für mich in Positur saßen.
Warum blickt der Mann so überrascht? Er saß etwa zwei Meter entfernt an einem Tisch mir gegenüber und musste bereits wahrgenommen haben, dass ich die Menschen rechts und links von ihm porträtierte. Vielleicht liegt in seinem Blick aber auch, statt Überraschung, die hilfesuchende Bitte, noch schnell den Platz wechseln zu dürfen. Dafür war es allerdings zu spät. Er hatte seine Bestellung schon aufgegeben und der Kellner brachte gerade sein Getränk. Und so überstand er widerspruchslos die Aufgabe, mein Modell zu sein.
KW 50/2024
Schlafende
Öl auf Leinwand 2001
70 x 70 cm
Das Foto für dieses Ölbild entstand in der ersten gemeinsamen Wohnung von Micha Trieba und mir in der Schönhauser Allee 65, Berlin. Im Vorderhaus des Gebäudes befindet sich heute noch der Bioladen Kutzner & Kutzner, der damals gerade eröffnet hatte. Ich lag mit irgendeinem Infekt krank im Bett und Micha knipste dieses Bild von mir, während ich schlief. Der Spiegel neben dem Bett stammte aus einem Friseurladen. Der geflochtene Korb, den man rechts unten im Anschnitt sieht, kam ursprünglich aus dem Haushalt meiner Eltern. Er ist seit 1991 12 Mal mit mir umgezogen und tut als Wäschekorb immer noch gute Dienste.
Ich kann nicht erklären, warum ich diese Hintergrundfarbe für die Szene gewählt habe, aber das krachende Rot tut der Ruhe des Bildes keinen Abbruch.
KW 49/2024
Tennisdamen und andere Leute
Warschauer Straße, Berlin
Collage 2003
30 x 20 cm
Das Bild der Woche ist diesmal eine Collage. Sie entstand in Berlin, als wir vor knapp 20 Jahren in der Kopernikusstraße im Stadtteil Friedrichshain wohnten. Die Kopernikusstraße kreuzt die Warschauer Straße, wo ich mich oft hinstellte, um Vorübergehende zu skizzieren. Wegen des Verkehrsschnittpunkts der U- und S-Bahn auf der Warschauer Brücke, war die Gegend immer belebt von Menschen jeglichen Alters und Gestalt (ich weiß nicht, wie es heute dort zugeht, denn ich war seit Jahren nicht mehr dort).
Wer meine aktuellen Zeichnungen von Instagram kennt, sieht einen Unterschied in der Malweise zu heute. Aber auch wenn meine Zeichnungen reduzierter erscheinen, bin ich, wenn's drauf ankommt, nach wie vor detailverliebt.
KW 48/2024
Große Freude
Öl auf Leinwand 2007
115 x 190 cm
Die Vorlage für dieses Bild war ein Foto, das ich in Ueckermünde am Stettiner Haff geknipst hatte. Statt wie viele andere Bilder, die Gesicht an Gesicht in einem Regal stehen, hängt dieses Bild (vor allem wegen seiner Größe) seit Jahren neben meinem Bett. Es wird mir nie langweilig, es zu betrachten. Die Leute blieben mir Unbekannte und trotzdem ordne ich sie anhand ihrer Haltungen und Physiognomien einander familiär zu. Leider habe ich nicht erfahren, was das Kind in Händen hielt, als es auf die Gruppe der Erwachsenen zurannte.
Was mich zum Malen dieses Bildes anregte, waren die typischen Haltungen der Erwachsenen, die sie in Strandsituationen einnehmen und die im Kontrast zu der Bewegung und Aufregung des Kindes wie erstarrt wirken. Das Kind selbst tritt wie ein autonomes und fast befremdliches Wesen auf, nur bezogen auf das Geheimnis in seinen Händen. Es scheint zwar, als strebe es auf die Erwachsenen zu, es könnte aber ebenso gut im Rausch seiner großen Freude aus dem Bild und in seine eigene Welt hinauslaufen.
Das Kind ist heute 17 Jahre älter als damals und ich frage mich oft, ob es bereits die Haltungen der Erwachsenen eingenommen hat.
KW 47/2024
Am Buffet
Bleistift auf Papier 1999
50 x 60 cm
Diese Zeichnung entstand nach einer Hochzeitsfeier im Landkreis Dithmarschen, zu der ich kurz vor der Jahrtausendwende eingeladen war. Die Szene basiert auf einer Reihe von Fotos, die ich knipste, während sich die Gesellschaft um das Buffet scharrte. Die Abbildung fand so in Realität nicht statt, zumal die Sicht auf das Buffet durch viele Menschenleiber blockiert war. Ich arrangierte die Zeichnung aus den aus meiner Sicht besten Momenten, die ich mit der Kamera eingefangen hatte. Was ich dargestellt sehen wollte, war das für Buffets typische höfliche Gerangel. Bemerkenswert an der Situation ist die Handhabung der Teller. Die Gäste verwenden sie noch nicht in ihrer Funktion als Transportmittel für die Speisen sondern mehr wie Schilde.
KW 46/2024
Herr Hoffmann reist ab
Öl auf Rupfen 2016
38 x 45 cm
Das Bild der Woche stammt aus einem Fotoalbum, das ich auf ebay ersteigert habe. Durch die Kleidung kann man das zeitliche Geschehen den 80er Jahren zuordnen und das Fahrzeug ist ein Hinweis auf die ehemalige DDR. In dem Bild passiert eigentlich nichts. Ein Mann bückt sich vor einer Tasche und sortiert seine Habseligkeiten, daneben steht ein geschlossener Koffer. Dahinter ragt die geöffnete Heckklappe des Fahrzeugs.
Was mich dazu inspirierte, diese Situation zu malen, war die "Ordnung" des Bildes, die sich sowohl in den dem Foto zugrunde liegenden Linien als auch in der Handlung des Herrn Hoffmann widerspiegeln. Zum anderen faszinierte mich die Spannung zwischen der Belanglosigkeit des Geschehens und der geöffneten Weite, die Situation mit eigenen Gedanken aufladen zu können: wer war dieser Mann? War er DDR-Bürger oder Wessi auf Besuch? Packt er aus oder reist er ab?
Dass es sich um eine Abreise aus Henningsdorf handelte, erfuhr ich aus der Beschriftung des Fotos. Das gesamte Album umfasst nur zwei Jahre im Leben des Herrn Hoffmann und diese verbrachte er zumeist als Single-Reisender. Mehr wird nicht verraten ...
KW 45/2024
Das Paar im MuKuC
Buntstift und Bleistift auf Papier 2006
21 x 29,5 cm
Diese Woche stelle ich euch eine Zeichnung aus dem Jahr 2006 vor. Von 2004‒2010 wohnten mein Mann und ich mit unseren Kindern in der Uckermark, genauer gesagt in Mittenwalde bei Templin. In der Uckermark zu leben, war damals noch nicht ein Trend wie heute, aber schon damals gab es eine Anzahl von Berlingesättigten und Künstlern, die sich dort niedergelassen hatten und die einschlägigen Veranstaltungsorte bespielten. Einer davon ist das Multikulturelle Centrum Templin (MKC) mit einem Kino und Ausstellungsflächen.
Das Paar in abwartender Haltung knipste ich bei einer Ausstellungseröffnung und verwendete das Foto als Vorlage für diese Zeichnung.
Was mich an älteren Paaren immer fasziniert, ist der Eindruck einer physiologischen Angleichung der Partner, obwohl doch gleichzeitig jede Person einzeln sich in ihren Merkmalen immer mehr auf ihr Individuum zurückzieht.
KW 44/2024
Heimat
Öl auf Leinwand 2009
90 x 120 cm
Dieses Bild ist das erste einer Serie, die ich seit 2009 unter dem Titel Heimat zusammenfasse. Ausschlaggebend war der Wunsch, mich im Hinblick auf meine eigene Biografie mit dem Begriff Heimat auseinanderzusetzen. Die Person rechts im Bild ist mein Vater, der Pfarrer. Daneben eine meiner Schwestern, ich selbst und ganz links ein Gemeindemitglied. Im Hintergrund singt der Männerchor. ie Fotovorlage wurde 1980 auf einem Sommerfest der ev. Friedenskirche Aegidienberg aufgenommen.
Für die Heimat-Serie verwendete ich zunächst Bilder aus meinen privaten Fotoalben. Je öfter ich mit den Bildern und der Darstellung von Heimat an die Öffentlichkeit ging und dabei erfuhr, dass die Bilder in den Betrachtern das Bedürfnis weckten, in den Dialog zu gehen, um so weiter zog ich meine Kreise, Fotovorlagen aufzuspüren. Heute kommen Auftraggeber auf mich zu, die Bilder aus ihren eigenen Archiven auf ähnliche Art malerisch umgesetzt sehen wollen. Auf diese Weise nehme ich Anteil an vielen Lebensgeschichten und bin dankbar für einen zunehmenden Bilderschatz, der mir zur Verfügung steht.
Was ruft der Begriff Heimat in dir selbst hervor?
Das Bild befindet sich in Privatbesitz eines Frankfurter Schriftstellers.
KW 43/2024
Das Paar und die Katze
Öl auf Leinwand 2016
40 x 52 cm
Bei dem Bild der Woche handelt es sich um ein Gemälde, das von mehreren Leuten in Auftrag gegeben wurde, um es einem befreundeten Ehepaar zur Silberhochzeit als Geschenk zu übergeben.
In dem Bild vereinen sich mehrere Bildvorlagen bzw. Zeiten. Die beiden Personen stammen aus einer Fotografie, die das Ehepaar in jungen Jahren während eines Parisaufenthaltes zeigt. Die Katze in Bildmitte war bereits verstorben, sollte aber mit abgebildet sein, da es sich um das Lieblingshaustier der beiden gehandelt hatte. Die Holzwand referenziert auf das aktuelle Wohnhaus der Jubilare.
KW 42/2024
Küche-Bad
Edding auf Papier 1999
42 x 29,8 cm
Das Bild dieser Woche entstand 1999, als ich in Berlin lebte.
Viele, die in der Nachwendezeit in Berlin Prenzlauer Berg oder in den ehemaligen Oststadtteilen gewohnt haben, erinnern sicher Ähnliches. Wenn man Glück hatte, war die Toilette in der eigenen Wohnung und nicht eine halbe Treppe tiefer. Ein Badezimmer gab es nicht, stattdessen wurde morgens und abends das Küchenwaschbecken umfunktioniert. Zum Duschen gingen wir einmal die Woche ins Stadtbad Mitte oder ein anderes Schwimmbad in unmittelbarer Nähe der Wohnung. Ich bin immer wieder froh, diese Erfahrungen gemacht zu haben und dankbar für meine heutige Lebenssituation.
KW 41/2024
Strähnchen für alle!
Bleistift und Buntstift auf Papier 2015
36,7 x 37 cm
Das Bild der Woche stammt aus meinen Münchner Jahren und ist Teil meiner Serie „people“.
Hier arbeite ich mit 2 unterschiedlichen Stilen. Der eine bildet den Menschen nur als Kontur ab. Im Vorübergehen bleibt sein Typ allgemein. Mit dem anderen Stil konzentriere ich mich auf Struktur und Textur. In der Verdichtung ihrer Oberflächen entwickeln sich die Gestalten zu Persönlichkeiten und treten aus Ihrer Beliebigkeit heraus.
KW 40/2024
Vorbereitungen mit Melitta
aus der Serie "Heimat"
Öl auf Leinwand 2016
49 x 40 cm
Die Vorlage für dieses Ölbild stammt aus einem Fotoalbum, das mir von privat zur Verfügung gestellt wurde. Es inspirierte mich zum Malen, weil die Person in Rückenansicht 1:1 mit meiner Großmutter Ida ausgetauscht werden könnte (außer, dass Ida die Haare zu einem Dutt trug, wie es Omas damals taten). Meine Großmutter führte in den 70er und 80er Jahren den Haushalt meiner Eltern, einen Pastorenhaushalt. Außer den Sonntagen gab es gefühlt ständig Feiertage, an denen Gäste zu bewirten waren. Melitta Filtertüten und das Prozedere des Kaffeekochens mit Hilfe eines Porzellan- oder Plastikfilters waren in diesem Haushalt das A und O.
PS.: Meine Mutter ist heute 85 Jahre alt und kocht ihren Kaffee immer noch auf diese Art und Weise.
Portraits und Serie "Heimat"
Serie Gestalten
Frischer Fisch vorm Dom
Paderborn 2006
Technik: Tusche und Bleistift auf Papier
Maße: 21 x 29,7 cm
Einkaufen in Latschen
Schönhauser Allee Berlin 2006
Technik: Mischtechnik auf Papier
Maße: 22 x 29,7 cm